Spezialisiert auf physiotherapeutischen Beritt werden
gezielt die entsprechenden problematischen Muskeln /Muskelgruppen
und Schiefen des Pferdes erst einmal erfühlt, dann
schonend gelöst, gedehnt und aufgebaut. Bei Bedarf kann nach dem Beritt auch
eine manuelle Muskelbehandlung angewandt werden.
Dies erfolgt durch Gymnastizierung
im Schritt mit verschiedenen Techniken. Genaue Erklärungen
gebe ich gerne während des Berittes. Eine deutlich
spürbare Besserung wird schon durch einmonatigen
Teil- oder Vollberitt erreicht. Ratsam ist eine regelmäßige
Wiederholung. Physiotherapeutischer Beritt unterscheidet
sich explizit vom normalen Beritt in der weiterführenden
Ausbildung.
Die Losgelassenheit in ihrer Gesamtheit
ist für mich der wichtigste Punkt entlang der gesamten
Pferdeausbildung. Noch
einmal:
bevor ich ein Pferd „Schwanensee“
tanzen lasse, behebe ich erst einmal eventuelle
Muskelverspannungen und bringe ihm Spagat bei.
Vor-ab im Schritt
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Das heißt,
das Pferd lernt sich komplett zu dehnen, Abwärts
(sozusagen der Spagat) um der Muskulatur später
auch die volle Leistungskraft abfordern zu können.
Danach kommt Vorwärts-Abwärts in verschiedenen
Höhen und die relative Aufrichtung.
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Arbeitsgalopp
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Zwanglos im verstärkten vor-ab |
Bereits während des physiotherapeutischen Berittes
lehre ich das Pferd an das Gebiss hinzu ziehen (ans
Gebiss treten) und achte darauf, dass die Nasenlinie
vor der Senkrechten bleibt, damit die Hinterbeine locker
durchschwingen können. Die Zusammenhänge der
Biomechanik und Muskelarbeit im allgemeinen (Kraft)
und der einzelnen Muskelfunktion im Besonderen werden
jederzeit beachtet.
Nebeneffekt des physiotherapeutischen
Berittes und der langsam steigernden Ausbildung ist,
dass die Pferde ruhig und entspannt werden, das sie
Vertrauen zum Reiter aufbauen und sie das Geritten werden
nicht als Akt von Willkür und Stress empfinden.
Natürlich gehört zu jeder
physiotherapeutischen Arbeit ein passender Sattel und
aus Erfahrung weiß ich, dass es oft notwendig
ist mit einem Pferde-Ostheopathen zusammen zuarbeiten.
Ebenfalls empfehle ich den Reitern
ihren Körper zu gymnastizieren und zwar ohne Pferd.
Yoga, Tanz oder Gymnastik sind hervorragend dazu geeignet.
Um einen ausbalancierten, unabhängigen und geraden
Sitz zu haben, müssen wir auch gleichmäßig
geschmeidig sein. Auch regelmäßige Behandlungen
vom Human-Ostheopathen sind zu empfehlen, damit wir
nicht unsere Probleme dauerhaft auf das Pferd übertragen.
Bei jungen rohen
Pferden lege ich sehr viel Wert auf eine mehrmonatige
Vorbereitung vom Boden aus. Ohne entsprechende
Muskulatur und Technik sind die jungen Pferde schnell
physisch wie psychisch überfordert. Die übliche
Sattel drauf und in 3 Monaten Anreite Praktik lehne
ich strikt ab, eine fundierte Grundausbildung ist das
A&O in der Pferdeausbildung. Dies kann je nach Häufigkeit
des Berittes und je nach Besitzer durchaus 2-3 Jahre
dauern, aber dafür ist die weiterführende
Ausbildung dann sehr leicht und spielerisch.
Stimmt das Fundament
nicht wird es auch weiter oben Probleme geben
z.B. Galopp- traversalen, ist der Galopp rund und mit
relativer Aufrichtung in echter Versammlung geritten,
dann ist es ein leichtes das Pferd durch eine geringe
Gewichtsverlagerung ohne Probleme zum Seitwärtsspringen
zu veranlassen. Was ich im Alltag hauptsächlich
sehe sind Pferde, die in eine aktive Aufrichtung gezogen
werden. Beim Seitwärts damit völlig aus der
Balance geraten. Das Ganze endet in Verwerfung und Spannung.
Leider habe ich festgestellt,
dass viele Reiter den Unterschied zwischen langsam Reiten
und versammelt Reiten nicht kennen, egal in welchen
Leistungsklassen oder Sparten der Reiterei.
Nur weil das Pferd langsam z.B. galoppiert ist es noch
nicht versammelt!
Tatsächlich haben die meisten Pferde nur das Kurztreten
und festhalten gelernt
(ja - sie sind Künstler im Entziehen). Sie gehen
in aktiver Aufrichtung und wieder verraten uns Muskulatur
und Biomechanik die Wahrheit. Eigentlich müsste
hier erst einmal die Grundausbildung nachgeholt werden,
aber es gibt auch die Möglichkeit durch gezielte
Übungen und Abfolgen der klassischen Seitengänge,
das Pferd zum verbesserten Durchschwingen und Tragen
zu animieren.
Eine echte Versammlung des Pferdes
ist nicht nur für seine Gesunderhaltung wichtig
sondern, macht sich auch im Reitgefühl bemerkbar,
es ist in leichter Anlehnung mit zwei Fingern zu halten.
Tragen findet
hinten statt . Dadurch entsteht eine relative
Aufrichtung und Versammlung. Muss das Pferd mit Kraftaufwand
in den Armen geritten werden zeigt es keine echte Versammlung.